Vortragskurzinformation

18.08.2023

Ludger Krahn, Düren / Frank Höhle, Wuppertal

Aus großer Tiefe - Mineralfunde aus den unteren Oxydationszonen Tsumebs

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Schon um 1900 war die Tsumeb-Mine weltbekannt für die phantastischen Mineral-Funde aus der oberflächennahen Oxidationszone, die bis ca. 380 m unter Gelände reichte.

1953 war die Überraschung groß, als man in Bohrungen unter die damals tiefste Sohle vollkommen unerwartet wieder auf Oxidationsmineralien traf. Es ist weltweit wohl einmalig, unter vielen 100 m nahezu unverwitterter, rein sulfidischer Erze auf eine Zone mit oxidischen Mineralien zu stoßen. Ursache für die sogenannte "Zweite Oxidationszone" ist eine große Störungszone ("North Break Zone"), über die sauerstoffreiches Oberflächenwasser bis in sehr große Tiefen eindringen kann und dort zur Oxidation der optisch wenig attraktiven Sulfiderze führt.

Die Zweite Oxidationszone reichte von der 25. bis zur 35. Sohle – also von ca. 750 bis 1.150 m Tiefe unter Gelände. Aber auch in noch größerer Tiefe bis zur tiefsten Sohle – etwa 1.400 m tief – gab es immer wieder wunderschöne wie wissenschaftlich spektakuläre Mineral-Funde.

Tsumeb dürfte mit 341 Mineralien die Erzlagerstätte mit der weltweit größten Anzahl an verschiedenen Mineralien sein! Tsumeb ist zudem Typvorkommen für die kaum vorstellbare Zahl von 72 neu entdeckten Mineralien! Und weitere kommen ständig immer noch hinzu…

Die im Vortrag vorgestellten Mineralstufen stammen überwiegend aus Funden im Zeitraum 1977 bis 1981.